Zu visuellem Raum vs akus-tischem Raum :


Visueller Raum ist immer gerich- tet, er existiert nur, wenn in ihm ein Objekt bemerkt wird 

(Intellekt?).

Die Ausbreitung des Lichtes ist linear, ist eindeutig, es sei denn, es wird künstlich vervielfältigt und übertölpelt unsere Sinne (z.B. Spiegel). Dies kann auch durch Video im Video simuliert werden.

Akustischer Raum kann unge-richtet sein, er ist immer vorhan- den, kann nicht ausgeschlossen werden. Der Ursprung eines Klanges ist oft nicht auszu-machen, die Richtung, aus der er kommt, verwischt. Er ist  immer Reflexionen unterworfen, die die Ortswahrnehmung verunsichern.


Der Orpheus-Text wird zwar deklamiert, ist aber ursprünglich geschriebener, visueller Natur, die dann  interpretierend in eine akustische Veräußerung mündet und damit von räumlichen Gege-benheiten abhängig wird. Das visuelle Lesen ist eine private, das akustische Sprechen eine öffentliche Aktion.

Die Quelle des akustisch Wahr-genommenen ist nur dann sicher erkannt, wenn die visuelle mit der akustischen übereinstimmt. Beispielsweise wird in einem sehr halligen Raum dies schwie-rig oder bei Lautsprecherüber-tragung.


Zum Saitenklang :


Die Saite als Bestandteil der Lyra fungierte als Grundlage physika-lischer Erkenntnisse der alten Griechen (Das Monochord war eines der wenigen wissenschaft-lichen Untersuchungswerkzeuge der Antike).

Im Stück wird Saitenklang mys-tifiziert, seines physikalischen Wesens und seines Ortes be-raubt. Durch Technik breitet er sich in einem künstlichen Raum aus, Empfindungen hervorru-fend, die seinem Wesen ur-sprünglich nicht innewohnten.



Gesamtdauer etwa 1h22min

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