Im Schnitt
Musik zum Tanz 'Fassung III ' von Gerhard Bohner
Bühnenbild Paul Uwe Dreyer
- eine musikalische Raumkomposition
Ein technisches System, das Raumlinien auf körperliche Bewegung hin abtastet und mit diesen Informationen Klangstrukturen beeinflusst, ein solches Kommunikationssystem erlaubt ein ungewöhnliches Miteinander von Tanz und Musik.
Trotz einer starren Koppelung von Bewegung im Raum und musikalischer Reaktion sind die entstehenden Reiz-Reaktionsmodelle oft sehr komplex, meist nicht als einfache Wenn-Dann-Entscheidung identifizierbar. Dies liegt zum einen an einer gewissen Eigenständigkeit der vorgestalteten Musikstrukturen, der "Komposition", zum anderen an kleinen Bewegungsvariationen, die zwangsläufig und unbewusst eintreten, und den akustischen Reflektionen am jeweiligen Aufführungsort.
Die Musik reicht von total abhängigen bis zu völlig bewegungsunabhängigen Klangstrukturen, von konkreten Geräuschen bis zu rein synthetischen Klängen. Die konkreten Klänge sind im Hebbeltheater aufgenommene Tanzgeräusche Gerhard Bohners, die synthetischen Klänge werden durch einen Synthesizer erzeugt, sie sind in einer strengen Reihe und deren Variationen organisiert.
Die Verbindung zwischen körperlichem Raum und Klang hält ein Computer, der die Bewegungen Gerhard Bohners auf unterschiedliche Weise interpretiert und an die Klangerzeuger weitergibt.
In einigen Teilen greift der Komponist auch als Musiker interpretierend ein.